Wir lassen die Kurden im Stich – wie damals die Armenier

Die Eroberung und Zerstörung von Kobani, die offenbar nicht mehr aufzuhalten ist, bringt Schande über den Westen, über die arabischen Länder – vor allem aber über die Türkei. Aus Erdogan, diesen Eindruck habe ich schon lange, ist ein alter Mann geworden, der nur noch seine persönlichen Ziele verfolgt. Und eines dieser Ziele ist der Untergang von Assad. Er ist für jeden, der gegen Assad kämpft, deshalb hat er auch die IS-Mörderbanden, als sie noch klein waren, mit Waffen versorgt, und er duldet die Aktivitäten ihrer Sympathisanten in der Türkei bis heute.

Aber der Gipfel an moralischer Schamlosigkeit sind die türkischen Panzer, in Sichtweite von Kobani wie an einer Perlenschnur aufgereiht, während das militärische Personal gemütlich hin- und herschlendert und nur ab und zu einen Blick auf die sterbende Stadt wirft.

Auch für die US-Regierung hat Kobani, wie aus Regierungskreisen bekannt wurde, „keine große strategische Bedeutung“, deshalb werden dort nicht einmal Kampfhubschrauber eingesetzt, und schwere Waffen bekommen die Verteidiger auch nicht. Aber: hat Obama schon einmal etwas von der symbolischen Bedeutung einer Stadt gehört? Kennt er nicht die Namen Srebrenica oder Sarajevo?

Man hätte es ihm sagen müssen. Die IS-Terroristen jedenfalls kennen die Symbolik von Namen und Bildern.

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