Das denkt sich Erdogan, wenn er es auch nicht offen sagt.
Er sagt überhaupt wenig in letzter Zeit. Vor allem tut er nichts – für die ungeliebten Kurden schon gar nicht. Schon oft ist die türkische Armee in der Vergangenheit ohne viel Federlesens zig Kilometer auf fremdes Gebiet vorgedrungen, aber für die bedrängte Stadt Kobani, die in Sichtweite der türkischen Grenze (man kann durchaus sagen: heldenhaft!) gegen die IS-Banditen kämpft, rührt er keinen Finger. Er stellt seine schönen Panzer malerisch auf die Anhöhen – Nichtstun mit Aussicht, sozusagen. Indessen flattert auf den ersten Häusern am Rand von Kobani schon die Mörderflagge.
Aber auch Erdogan wird sich einmal vor der Geschichte verantworten müssen.