Die Faschisten in Kiew wollten alle russischsprachigen Menschen in der Ukraine töten!

Das glauben Sie nicht? Na, dann gehen Sie doch mal auf die Seite von Russia Today – da steht es schwarz auf weiß. Die ukrainische Regierung habe die „vollständige Beseitigung der russischsprachigen Bürger“ im Osten des Landes geplant, steht da, auf englisch:

the complete destruction of Russian-speaking citizens.

Jetzt ist das nicht etwa, wie man denken könnte, nur die Meinung von Russia Today. Nein, der Satz steht in der offiziellen Anklageschrift, mit der das „Investigative Komitee der Russischen Föderation“ Anklage gegen die Ukraine erhebt. Dieses Komitee mit dem etwas verschwurbelten Namen ist, wie man hier nachlesen kann, die „höchste russische Ermittlungsbehörde“. Es untersteht direkt – na wem wohl? Natürlich dem Genossen Wladimir Wladimirowitsch Putin!

Nun könnte man über so einen Schmarrn auch einfach nur lachen. Wenn der Missetäter den Spieß umdrehen und das Opfer zum Täter machen will, dann hat das immer auch etwas unfreiwillig Komisches. Aber die Sache ist ja ernst gemeint: Putin und Lawrow, die in unerhörter Weise das Völkerrecht gebrochen und die ganze Welt über Monate frech betrogen haben, schieben hier wie ertappte Sünder eine geradezu absurde Rechtfertigung hinterher. Damit wollen sie natürlich von ihrer militärischen Intervention in der Ukraine ablenken.

Das Schlimme (und Traurige!) ist aber, daß ihnen große Teile der russischen Bevölkerung Glauben schenken. Es zeigt sich hier, daß man die dreisten Lügen nur immer und immer wieder in die Köpfe einhämmern muß, und irgendwann werden sie geglaubt.

Das funktioniert freilich nur, wenn man alle kritischen Korrektive der Demokratie – die freie Presse vor allem und eine unabhängige Justiz –  ausgeschaltet hat. Das ist Putin gelungen. Er hat von den demokratischen Institutionen, die in Rußland ohnehin nie besonders stark waren, nur die Fassaden stehenlassen.

Putinsche Dörfer eben.

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