Bundespräsident Gauck – ein „widerlicher Kriegshetzer“?

Die Linke ist und bleibt eine bis in die Knochen kommunistische Partei. Wes Geistes Kind eine Partei ist, das erkennt man nämlich nicht so sehr an ihrem Parteiprogramm (das mit viel Kreide im Maul formuliert wird!), sondern an ihren Reaktionen, wenn es ans Eingemachte geht. Zum Beispiel: Putin und seine neue Sowjetunion. Da erwacht bei der Linken, wie es einst im sozialistischen Lager gang und gäbe war, die Nibelungentreue zur „Großen Sowjetunion“ zu neuem Leben. Die Lügen der russischen Medien, etwa über die „Faschisten in Kiew“, werden mit fast religiöser Frömmigkeit nachgebetet, so wie die DKP 1986 noch Tage nach Tschernobyl brav gemeldet hat, die sowjetischen Behörden hätten alles im Griff, und von dem Atomreaktor gehe „keine Gefahr für die Bevölkerung“ aus.

Aber Lügen haben kurze Beine.

Jetzt hat Joachim Gauck, unser Bundespräsident, wieder einmal darauf hingewiesen, daß Deutschland – angesichts seiner großen Bedeutung in der Welt – mehr Verantwortung übernehmen muß. Das ist eigentlich eine Selbstverständlichkeit. Es gibt, auch wenn man das bedauern mag, kein Zurück zur beschaulichen Bonner Republik, als Deutschland noch wie ein unmündiges Kind im Kreis von erwachsenen Völkern ein behagliches Leben führte. Man kann nicht beides haben: eine beispiellose wirtschaftliche Macht und ein Leben im politischen und militärischen Elfenbeinturm.

Man hat, ob man will oder nicht, eine Verantwortung für die Welt – gerade in diesen Zeiten, da autoritäre Regime (Rußland, China), Diktaturen übelster Art (zum Beispiel in Afrika) und – last, but not least – die islamischen Länder alles bedrohen, was wir uns hier in Europa an Freiheit und Demokratie erkämpft haben.

Der Bundespräsident hat zurecht darauf hingewiesen, daß dies immer auch militärische Optionen einschließt. Wie sollte es auch anders sein? Glaubt denn jemand, daß Putin die gestohlene Krim wieder hergibt, wenn man ihn freundlich darum bittet? Dann könnten wir ja die charmante Frau Wagenknecht zu ihm schicken, und alles würde gut. Und den Islamisten im Irak müßten wir nur die linke Wange hinhalten, und schon hätte das Blutvergießen ein Ende.

Nein, so ist die Welt nicht – und die Linke weiß das ganz genau. Sie tut pazifistisch, sie gibt sich friedensselig, aber das ist pure Heuchelei. Als habe es den (hochverdienten und mehr als gerechten!) Zusammenbruch des kommunistischen Lagers nicht gegeben, teilt sie die Welt wie eh und je in Gut und Böse ein: der Westen ist immer böse, der Osten (allen voran der verdiente Genosse Wladimir Wladimirowitsch Putin!) ist immer gut. Soviel Dummheit, kaum kaschiert, nur ein bißchen verbrämt, gefällt den Alt-Genossen, die nichts dazugelernt haben, dem harten Kern der Linken eben, der immer noch die Linie der Partei bestimmt.

Wer unseren Bundespräsidenten als „widerlichen Kriegshetzer“ und „Möchtegern-Feldherrn“ beschimpft, sollte sich entweder in eine psychiatrische Anstalt seines Vertrauens einweisen lassen – oder (wie Gérard Depardieu) gleich einen Wohnsitz in Putins Reich beziehen.

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