Die Bewegung der „Schwulen, Lesben, Transsexuellen“ sollte sich schon einmal überlegen, was sie will, denn sie präsentiert sich nach außen in zwei völlig disparaten, unvereinbaren Erscheinungsbildern.
Da sind die Bürgerrechtler, denen es, wie sie sagen, um eine völlige Gleichstellung mit der „normalen“ Ehe zwischen Mann und Frau geht. Sie zielen auf langfristige Beziehungen mit ihren Partnern ab, und sie versuchen, die rechtliche Gleichstellung mit der Ehe von Mann und Frau zu erzwingen. Viele von ihnen, die in der Öffentlichkeit stehen, leben solche Beziehungen vor.
Auf dem Christopher Street Day geht es darum kaum. Da wird nur der grelle, bunte Sex vorgeführt (hier nachzulesen):
So stolziert eine riesige Dragqueen mit nacktem Hintern und Glitzer-Body schnurstracks in eine Parfümerie, begrüßt die Verkäuferinnen herzlich mit Küsschen und kauft ein paar Utensilien zum Nachschminken. Ein Mann steht vor einem Café auf dem Bürgersteig, er trägt nur ein hautfarbenes Höschen und Highheels, ist am ganzen Körper mit einem Leopardenmuster bemalt und lässt sich von der Kellnerin ein „Sektchen“ servieren.
Das, so scheint mir, ist ein ganz und gar anderes Lebensmodell. Es ist mir auch wenig sympathisch. Ich hatte noch nie das Bedürfnis, vor den Augen von Klaus Wowereit und Manuela Schwesig mit einem hautfarbenem Höschen oder nacktem Hintern Schminke zu kaufen. Ich weiß auch nicht, warum sich Frau Schwesig mit einer Regenbogenfahne schmückt. Hat sie im Lauf ihrer Karriere einmal ins Grundgesetz geschaut? Dort ist nämlich nicht von Regenbogen, Patchwork und nackten Hintern die Rede, sondern von der Familie. Und die steht nach Art. 6 „unter dem besonderen Schutze der staatlichen Ordnung“.
Warum ausgerechnet eine „Familienministerin“ (protestantisch, auf die Verfassung vereidigt, verheiratet, ein Sohn) die Auflösung der Familie, so wie sie die Väter des Grundgesetzes gemeint haben, fröhlich mitfeiert, erschließt sich mir nicht.