Mao Tse-tung

In diesen Tagen feiert die Kommunistische Partei Chinas ihren 90. Geburtstag. Sie feiert ihn? Ja, tatsächlich, sie feiert ihn , und wieder zunehmend sogar mit dem revolutionären Kitsch, den man aus alten Zeiten kennt. Wenn es überhaupt ein verbindendes Element aller kommunistischen Parteien gibt, dann ist es – neben ihrer Dummheit – das, was Louis Fürnberg ihnen auf den Leib gedichtet hat:

Die Partei, die Partei, die hat immer recht!
Und, Genossen, es bleibe dabei,
Denn wer kämpft für das Recht,
Der hat immer recht
Gegen Lüge und Ausbeuterei.

Nun weiß man ja, daß niemals irgendein Kaiser, Mandarin oder Kapitalist den Chinesen einen so hohen Blutzoll abverlangt hat wie Mao Tse-tung. Sein „Großer Sprung nach vorn“ kostete mindestens 30 Millionen Menschen das Leben (die meisten von ihnen sind elend verhungert), und während seiner „Kulturrevolution“ starben noch einmal gut sieben Millionen Menschen. Sein Haß gegen alles, was intellektuell war und es wagte, sich des eigenen Verstandes zu bedienen, hatte damals eine besondere Ausstrahlungskraft, zum Beispiel auf die kambodschanischen Massenmörder unter Pol Pot.

Daß man aber ein solches Monster immer noch feiert und fast großväterlich verehrt, kann man als Europäer kaum verstehen. Das ist, als hätten wir unseren Hitler in einem Mausoleum aufgebahrt, mit langen Schlangen von Wartenden, die auch heute noch einen letzten ehrfürchtigen Blick auf den Führer werfen wollen. Und bei feierlichen Anlässen sängen wir noch immer das Horst-Wessel-Lied …

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