Das hat Putin seinen Sprecher überraschend mitteilen lassen. Man respektiere den Wunsch der Menschen, sagte er. Putin selbst wolle sich aber erst „nach einer Analyse des Ergebnisses“ dazu äußern.
Moment – ich sehe gerade: da habe ich etwas durcheinandergebracht. Es ist das Ergebnis des „Referendums“ in der Ost-Ukraine, das Putin anerkannt hat. Eine Wahlfarce also, bei der es keine Wählerlisten, dafür aber bewaffnete Banden mit Sturmgewehren, gläserne Urnen und ein vorbestelltes Ergebnis gibt – das ist eine Wahl ganz nach dem Geschmack des „lupenreinen Demokraten“ Putin.
Die Wahl der Wurst wird dagegen von Putins Rußland ein bißchen anders aufgenommen. Seht her, sagt etwa der Vizeregierungschef Dimitri Rogosin – Sie erinnern sich, das ist der hochkarätige „Politiker“, der vor ein paar Tagen mit einem Kampfbomber wiederkommen wollte, weil ihm Rumänien keine Überflugrechte gewährt hat, seht her, sagt also Rogosin, sicher unter dem Jubel aller Popen bis hinauf zum Patriarchen: so etwas wie die Wurst, ein „Mädchen mit Bart“, das wird eure Zukunft sein, wenn ihr unbedingt zum Westen gehören wollt! Und der großmäuligste Vertreter von Neurußland, Wladimir Schirinowski, sieht schon „das Ende Europas“ gekommen. Wenn Österreich immer noch von Rußland besetzt wäre, hätte es so etwas wie die Wurst nicht gegeben, sagte er.
Und unterm Adolf auch nicht, gell, Wladimir?
Na, ein paar Jährchen wart ihr ja auch ziemlich beste Freunde, Nazideutschland und Stalinrußland. War das am Ende doch eine „Wertegemeinschaft“?
Übrigens: wenn ich wählen müßte zwischen Conchita Wurst und einem Putin, der – kein Mädchen, kein Bart! – mit nacktem Oberkörper über die russische Steppe reitet, ich würde mich nicht für Putin entscheiden.