Russische Lügenpropaganda wie zu Sowjetzeiten

Der russische Propaganda-Apparat, mit dem großmäuligen Dimitri Konstantinowitsch Kiseljow (Jahrgang 1954) an der Spitze, kommt jetzt richtig in Fahrt. Die Berufung dieses begnadeten Hetzers im Dezember letzten Jahres hätte für den Westen ein Weckruf sein müssen: daß Putin ausgerechnet ihn an die Spitze von „Rußland heute“ gesetzt und damit zum obersten Propagandachef Rußlands gemacht hat, war ein sicheres Zeichen dafür, daß der Präsident da schon längst entschlossen war, die alte Sowjetunion wieder zum Leben zu erwecken: eine Sowjetunion ohne Kommunisten – nur mit Putin.

Was braucht man zu einem solchen Vorhaben?

Erst einmal muß man die zarten demokratischen Strukturen, die seit 1990 gewachsen waren, vollständig ausrotten. Dieser Prozeß ist abgeschlossen. Alle wichtigen Medien sind in Putins Hand, die Gerichte sprechen Recht, wie der Präsident es will, und auf die wenigen Demonstranten, die es noch wagen, gegen ihn auf die Straße zu gehen, kommen Prügel und oft vernichtende Geldstrafen zu. Die demokratischen Institutionen, die es nach Zarenreich und Stalinismus ohnehin schwer hatten, hat Putin zu Potemkinschen Fassaden gemacht.

Und was braucht man noch? Einen Propaganda-Apparat, der vor keiner, auch nicht der dümmsten Lüge zurückschreckt. Diese Aufgabe hat Kiseljow übernommen, den man einen russischen Karl Eduard von Schnitzler nennen könnte. Die Bundeszentrale für politische Bildung hat ein paar seiner Äußerungen gesammelt, die übrigen findet man an vielen Stellen im Internet.

Wie in der Sowjetzeit hämmert man jetzt den Menschen ein:

daß das russische Volk unvergleichlich und groß und immer siegreich ist

daß in Kiew Faschisten und Nazis und Verbrecher an der Macht sind, die vom Westen gesteuert und bezahlt werden

daß die russischsprachigen Menschen auf der Krim vom großen Führer Wladimir Wladimirowitsch Putin im letzten Moment vor der Ausrottung durch die Kiewer Faschisten bewahrt wurden

daß man in der Ukraine schon Konzentrationslager errichtet, in die man die russischsprachigen Menschen der Ost-Ukraine bei Wasser und Brot einsperren wird

daß gestern ukrainische Kampfhubschrauber aus der Luft auf friedliche Demonstranten geschossen haben,

und daß man nur laut und lange genug „Rossija, Rossija!“ schreien muß, weil dann alles, alles gut wird.

Und so weiter, und so weiter. Mit dieser Greuelpropaganda will man auch noch das letzte Großmütterchen aus dem beschaulichen Lehnstuhl zerren, damit es gegen die „Kiewer Faschisten“ kämpft – leider, wie man den Fernsehbildern entnehmen kann, mit einigem Erfolg.

Auf die Dummheit der Menschen ist eben immer Verlaß.

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