Es war eine friedliche Demonstration junger Leute für die ukrainische Einheit und damit eine politische Äußerung der Bevölkerungsmehrheit in der östlichen Ukraine, denn nach allen Meinungsumfragen will die Mehrheit eben nicht ein Teil von Putins Rußland werden. Aber aus heiterem Himmel wurden die Demonstranten in Donezk von faschistischen Schlägerbanden angegriffen.
Erst prasselten Steine auf sie nieder, dann wurden sie mit Baseballschlägern niedergeknüppelt. Im heute-journal konnte man sehen, wie die von Rußland unterstützten Banditen zu dritt oder viert auf einen schon auf dem Boden liegenden Demonstranten einschlugen.
Das Ziel liegt auf der Hand: die Mehrheit der Ost-Ukraine soll nicht mehr zu Wort kommen, Andersdenkende müssen, selbst wenn sie in der Mehrheit sind, mit dem Schlimmsten rechnen. Immer mehr bilden sich kleine faschistische Stadtrepubliken heraus, in denen der Bodensatz der ukrainischen Gesellschaft die Macht ergreift und jede Opposition mit Terror und Gewalt bedroht. Es sind gewöhnliche Banden, aber sie betreiben die Politik Moskaus, und sie stehen ganz offensichtlich unter Putins Schutz. Deshalb (das möchte man übrigens auch einmal von Merkels Sprecher hören!) ist das Putin-Regime für alle Verbrechen verantwortlich, die jetzt im Osten der Ukraine begangen werden.
Statt sich mit der ukrainischen Regierung an einen Tisch zu setzen, heizen Putin und Lawrow den Konflikt mit immer absurderen Behauptungen an. Die neueste: die Regierung in Kiew würde „Konzentrationslager“ für „Andersdenkende aus dem Südosten der Ukraine“ bauen.
Putin, das ist offensichtlich, befindet sich in einer Art Regression in die eigene Vergangenheit: der KGB-Offizier in ihm gewinnt immer mehr die Oberhand.
Das Lügen und Betrügen gehörte schon in Sowjetzeiten zur Grundausbildung, es war ein fester Bestandteil des Kampfes gegen den Klassenfeind. Putin hat das alles sozusagen mit der Muttermilch aufgesogen.
Heute macht er Gebrauch davon.