Gerhard Schröder, so steht es heute in der F.A.Z., wurde bei der rauschenden Nachfeier zu seinem 70. Geburtstag
von seinem Freund Wladimir im ehemaligen Zaren-Palais geherzt und geknuddelt, während deutsche Bundeswehrsoldaten in der Geiselhaft von fanatischen Putinverehrern sind.
Diese Bilder gehen um die Welt: Putin und Schröder in inniger Umarmung in Sankt Petersburg. Da ist keine Spur von Scham oder Zurückhaltung, die doch während einer der schwersten europäischen Krisen seit dem Zusammenbruch des Ostblocks angebracht wäre. Kein anderer Politiker setzt sich so hemmungslos über alle gebotenen Schamgrenzen hinweg wie Schröder.
Warum sollte man einen „lupenreinen Demokraten“ wie Putin auch nicht knuddeln?
Die Glückwünsche seiner Partei hat Schröder über sich ergehen lassen, richtig aufgeblüht ist er aber erst bei Putin.
Man sollte ihm die Freude auf seine alten Tage gönnen – aber als Politiker ernstnehmen kann man ihn nicht mehr.