Nicht nur mein spezieller Liebling, der russische Außenminister Lawrow – nein: die ganze russische Führung ist heutzutage zum Scherzen aufgelegt.
Fangen wir mit Rußlands „einflußreichem Außenpolitiker“ Alexej Puschkow an. Die NATO, sagt er, habe eigentlich mit dem Zusammenbruch des Ostblocks „ihren Sinn verloren“. Sie will deshalb mit der Krim-Krise „frisches Blut in ihre Adern pumpen“, dabei handele es sich freilich um den Versuch, „das Bündnis aus seinem Zustand als halbe Leiche zu erwecken“.
Eine halbe Leiche! Selten so gelacht, Alexej!
Noch lustiger kommt der stellvertretende Regierungschef Dimitri Rogosin daher. Bei den Drohungen der NATO handele es sich (bitte auf den Kalender schauen!) um einen Aprilscherz.
Da ist man versucht, ein antikes Sprichwort abzuwandeln: ich fürchte die Russen, selbst wenn sie Scherze machen. Oder auf lateinisch:
Timeo Russos,
et iocos agentes.