Erdogans Haßtiraden – leider kein Aprilscherz

Was man nach dem Wahlsieg Erdogans befürchten mußte, ist eingetreten. Der türkische Ministerpräsident läßt seinem Haß freien Lauf.

Seinen Gegnern droht er, sie würden nun ihren Preis bezahlen:

Bis in ihre Höhlen werden wir sie verfolgen.

Der feine Herr, der so mit der Opposition umspringt, führt ein Land, das zur „Wertegemeinschaft“ NATO gehört und offenbar so unverzichtbar ist, daß er sich alles leisten kann. Die selbstverschuldete Hilflosigkeit der Europäer gegenüber einem, wie es scheint, größenwahnsinnigen Herrscher spiegelt sich in Bemerkungen wie dieser (sie stammt von Philipp Mißfelder):

Das Verhältnis zum Nato-Partner ist schwierig, weil wir die Türkei als wichtigen Verbündeten brauchen und die Entwicklung im Land nicht gleichgültig betrachten.

So ist das also. Weil sein Land strategisch wichtig ist, kann er die Opposition „bis in ihre Höhlen“ verfolgen? Cem Özdemir bettelt förmlich: es dürfe „keine Hexenjagd geben gegenüber denjenigen, die Kritik geübt haben“.

Das alles ist einmal wieder im schlechtesten Sinne europäisch. Nur die CSU fordert den sofortigen Abbruch der Beitrittsverhandlungen – aber wie man Seehofer kennt, kann er morgen schon wieder das Gegenteil sagen.

Übrigens – das war heute morgen in den Nachrichten zu hören – soll Erdogan jetzt dabei sein, nach Twitter und Youtube auch Google zu sperren bzw. auf andere Seiten umzuleiten. Das ist allerdings noch nicht bestätigt.

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