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Zwei Beispiele aus FOCUS Online (in Klammern die Quellenangabe):

Seitdem fahndete die Polizei nach einem der meist gesuchtesten Verbrecher der Welt. (2014)

Der ehemalige Pädagoge Eric Justin Toth nimmt Osama Bin Ladens Platz unter den zehn meist gesuchtesten Verbrechern der USA ein. (2012)

Aber auch andere namhafte Medien machen diesen Fehler am laufenden Band:

Obwohl bei „50 Shades of Grey“ gerade einmal die Dreharbeiten begonnen haben, ist er nun schon der meistgegoogleste Film 2013 in Deutschland. (Die Bunte)

US-Enthüller Edward Snowden ist einer der meist gesuchtesten Männer der Welt. (Berliner Zeitung)

Nachdem sie einem der meistgesuchtesten Männer Amerikas zur Flucht verholfen hat, ist Harrison nun erst einmal in Berlin untergekommen. (Deutsche Welle)

Die 10 meistgesuchtesten Terroristen (Berliner Kurier und Express)

„YouTube“ und „Wetter“ 2008 die meistgesuchtesten Google-Begriffe. (Kleine Zeitung)

Es gibt sogar einen Film, den man als DVD kaufen kann:

EICHMANN – Die Wahre Geschichte vom meistgesuchtesten Verbrecher der Welt.

Den Vogel schießt aber der Politologe Klaus von Beyme ab, der in seinem Buch „Geschichte der politischen Theorien in Deutschland 1300-2000“ auf kleinstem Raum einen wunderbaren Doppelfehler erzielt (hier zu bestaunen):

Friedrich (Ritter von) Gentz … wurde zum bestgehasstesten und meistgesuchtesten Gegner des französischen Kaisers.

Da fehlen einem die Worte.

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