Nur befinden sie sich nicht in Kiew oder im Westen der Ukraine, sondern überall da, wo der Genosse Putin die Macht hat. Es sind die „Selbstverteidigungskräfte“ auf der Krim und im Donezk-Becken, die mit entsicherten Waffen, vermummt und ohne jede Legitimation die Macht ergriffen haben. Das sind nicht die edlen Beschützer der russischen Minderheit in der Ukraine, es sind Straßengangs, es ist ein gewaltbereiter Mob, der jede Opposition im Keim erstickt. Die vielen Russen, die zwar Vorbehalte gegen die neue ukrainische Regierung haben, aber trotzdem auf keinen Fall Untertanen Putins werden möchten, kommen nicht mehr zu Wort.
Putin hat in Rußland auch solche „Verbände“: neben den „Spezialtruppen“ des Innenministeriums sorgen sie dafür, daß jede Opposition mit einer Tracht Prügel oder (wenn es für den Herrscher aller Reußen wirklich gefährlich wird) auch mit dem Tod rechnen muß. Die Jugendorganisation „Naschi“, die nicht zu Unrecht mit der Hitlerjugend verglichen wird, gehört dazu, Schlägerbanden, Neonazis, Schwulenjäger jeder Art. Der gewöhnliche Faschismus war in Rußland nie so stark wie heute, und das macht die Denunzierung der ukrainischen Demokraten als „Faschisten“ und „Banditen“ (man lese dazu auch den heutigen Artikel in der F.A.Z.) umso absurder. Putin bedient sich dieses Pöbels, wenn er es politisch für opportun hält.
Er ist der Herr der (Schmeiß-) Fliegen.