Die subtile Diffamierung der AfD geht weiter – auch in der Presse

Eine neue Partei ist für die etablierten Parteien immer eine Bedrohung. Es gibt mehrere Strategien, gegen eine solche Bedrohung anzugehen, das weiß man aus der Anfangszeit der Grünen. Man kann die neue Partei schlicht ignorieren, man kann sie lächerlich machen, oder man unterstellt ihr böse Absichten. Alle diese Strategien sind zur Zeit nicht nur bei den alten Parteien im Schwange, sondern auch in der Presse.

Sehen wir uns einmal an, was die Welt über die Fortsetzung des Europaparteitags der Alternative für Deutschland (AfD) in Berlin so alles bemerkt (hier nachzulesen).

Schon in der Überschrift ist von „Wut-Parolen“ die Rede. Eine Lehrerin aus der Nähe von Augsburg will „den Lobbyismus in Brüssel bekämpfen“ und auch die Bankenunion, denn „von der sei nichts Gutes zu erwarten.“ Das alles schreiben zwar auch die Redakteure der Welt, aber wenn eine AfD-Kandidatin dasselbe sagt, scheint es auf einmal einen hautgout zu haben. Die Lehrerin ist auch gegen die Beeinflussung von Schülern, denen man beibringe, daß es ohne Euro kein stabiles Europa gebe. Dagegen „wettert“ sie – auch das ein typisches Unwort, mit dem man Andersdenkende lächerlich machen will, denn einen, der „wettert“, muß man nicht ernstnehmen.

Dann folgende Beobachtung:

Die meisten, die sich vorstellen, haben drei und mehr Kinder. Bei den Mitgliedern kommt das gut an.

Wirklich? Ja, schreibt man denn nicht auch in der Welt immer wieder, wie wichtig es angesichts der demographischen Entwicklung ist, daß mehr Kinder geboren werden? Aber es scheint doch ein großer Unterschied zu sein, ob das ein Welt-Redakteur sagt oder ein Kandidat der Alternative für Deutschland.

Dann eine besonders aufregende Beobachtung:

Wer durch die Reihen schaut, sieht viele ältere Gesichter. Die Männer tragen Krawatte, die Frauen Kostüm. Sie alle stammen aus bürgerlichen bis gutbürgerlichen Milieus.

Unglaublich. Ältere Gesichter! Männer mit Krawatte! Frauen im Kostüm! Bürgerliche Herkunft! Das alles gibt es in der Welt-Redaktion natürlich nicht, man beschreibt es wie der Ethnologe, der in Afrika zum ersten Mal auf die Himba stößt.

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