Ein Geschäftsmodell – für unsere Freunde von der NSA

Die Ausspähung der ganzen bewohnten Welt durch unsere Freunde von der NSA wird harsch kritisiert – dabei könnte sie sich als segensreich (und sogar einträglich!) erweisen.

Ich meine damit nicht die gewöhnliche Industriespionage, die sicher schon jetzt intensiv betrieben wird. Nein, ich stelle mir das, was auf den Servern der NSA mit ihrem märchenhaften Fassungsvermögen lagert, als ein kollektives und abrufbares Gedächtnis der Menschheit vor. Hier liegen ohne jede Diskriminierung nach Geschlecht, Herkunft oder Hautfarbe alle menschlichen Lebensäußerungen friedlich und demokratisch nebeneinander: die WhatsApp-Konversation von Hinz und Kunz neben Hollandes Liebesgeflüster mit Julie Gayet, das Kochrezept von Erika Mustermann neben einer SMS der Kanzlerin. Mehr Demokratie geht gar nicht.

Und was könnte man damit nicht alles machen! Bürger könnten weltweit gegen eine Gebühr verlorene E-Mails oder alte Telefongespräche wiederherstellen. Wer eine Biographie schreibt, sagen wir: über einen berühmten Fußballer oder einen Weltmeister am Reck, könnte dessen Lebensäußerungen als Komplettpaket erwerben und sich Mutmaßungen ersparen. Ganz zu schweigen von Trennungen und Scheidungsprozessen. Auch die Knallpresse wäre nicht mehr auf Vermutungen, etwa über die Royals („Eine Vertraute von Prinz Charles deutete an …“), angewiesen, sie könnte harte Fakten einkaufen.

Und dann, vielleicht zu pietätvoll herabgesetzten Preisen, das Große Super-Plus-Paket für die Angehörigen: alle Lebensäußerungen des lieben Verblichenen (Überraschungen inklusive) auf einer externen Festplatte in liebevoller Geschenkverpackung.

Ach, man könnte so viel machen mit den Daten der NSA.

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