Die Selbstmordkeule

Es ist eines der übelsten Argumente überhaupt, aber im linken und grünen Milieu scheint es sich wachsender Beliebtheit zu erfreuen. Wer auch immer gegen die totale Sexualisierung der Schulen ist, dem schleudert man das Argument entgegen: ihr seid dafür verantwortlich, daß sich homosexuelle Jugendliche das Leben nehmen.

So schreibt ein „User“ im Spiegel-Forum:

Oder möchten Sie verantwortlich für Kinder sein, die sich das Leben nehmen, weil ihre sexuelle Ausrichtung nicht akzeptiert wird?

Meine Abscheu gegen dieses „Argument“ ist groß: es ist schäbig, ja es ist geradezu niederträchtig, solche Fälle argumentativ zu mißbrauchen. Gerade jetzt, in der Diskussion um die aggressive Regenbogen-Propaganda in Baden-Württemberg, liest man dieses „Argument“ fast in allen Foren.

Einen besonders dummen Artikel zum Kulturkampf in Baden-Württemberg findet man übrigens auf SPIEGEL Online (hier nachzulesen). Da schimpft eine gewisse Carola Padtberg-Kruse fast geifernd gegen die Online-Petition in Baden-Württemberg:

Lehrer hetzt gegen sexuelle Toleranz.

Christlich-konservative Kräfte hetzen gegen den neuen Bildungsplan und schüren Antipathien. Wortführer ist ein Realschullehrer aus dem Schwarzwald.

Die Argumente der Petition sind abstrus.

Der 41-Jährige Initiator Gabriel S., der … in einer christlichen Gemeinschaft aktiv ist, bekommt erschreckende Unterstützung.

Die Kommentare der Unterzeichner, darunter Lehrer, Kinderärzte, Eltern, zeugen von massiver Homophobie.

Ja, und wovon zeugen deine Sätze, liebe SPIEGEL-Redakteurin? Vielleicht von dummer, unreflektierter Oberflächlichkeit? Von einem Kotau vor dem platten Zeitgeist? Ist denn alles gut, wenn es nur von Lesben- und Schwulenverbänden kommt?

Und „christlich-konservativ“ mag in Ihren Augen ein Schimpfwort sein. In meinen nicht.

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