Der „Tatort“ aus München gestern – ein einziger Schmarrn

Folgende Regel sollte jeder beherzigen, der sich auf einen „Tatort“ freut: man sehe erst einmal nach, wie der Regisseur und die Drehbuchautoren heißen. Dann googeln. Wenn auch nur bei einem der Namen Prädikate wie „ambitioniert“, „experimentell“, „preisgekrönt“ oder „für den Oscar nominiert“ auftauchen, sofort den Fernseher ausschalten! (Oder wenigstens den Sender wechseln.)

Im Münchener „Tatort“ Allmächtig hat Jochen Alexander Freydank Regie geführt. Freydank hat früher vor allem Kurzfilme gedreht und für einen von ihnen, „Spielzeugland“, 2009 tatsächlich einen Oscar bekommen.

Aber sein „Tatort“ war grottenschlecht. Müde, uninspirierte Dialoge, eine Handlung, die allen Ernstes das abgestandene Thema Exorzismus noch einmal aufwärmen wollte, schwache Zeichnung der Charaktere, und auch die Kameraführung war so fad wie der ganze Film.

Ach, was ist nur aus den funkensprühenden Dialogen von Batic und Leitmayr geworden! Sie waren einmal das Markenzeichen des Münchener „Tatorts“, und ihnen zuliebe hat man früher auch nicht ganz so gelungene Plots ohne Murren in Kauf genommen. Heute läßt man die beiden Helden müde durch den Film schlurfen, sie wirken älter, als sie in Wirklichkeit sind, und wenn sie reden, dann ist alles nur einfallslose Künstelei – wie der ganze Film.

Schade. Sehr schade.

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