„Protz-Bischof“ – Über eine Sprachregelung im „Focus“

Ein paar geistig schlichte Bischöfe meinen ja, daß es sich bei den Vorwürfen gegen Tebart-van Elst um eine Pressekampagne handele. Das ist natürlich Humbug.

Auf der anderen Seite beweist das „Nachrichtenmagazin“ Focus, daß es die Schlichtheit der Bischöfe durchaus noch – wie man heute gern sagt – toppen kann.

Schon seit Tagen ersetzt es das Wort „Bischof“ immer und überall im Blatt durch „Protz-Bischof“. Ach, was ist das lustig! Und so volkstümlich! Protz-Bischof – nein wirklich!

Aber damit ein bißchen Abwechslung herrscht, heißt es im Text hin und wieder auch „Prass-Prediger“. Auch lustig! Auch volkstümlich!

Und aus der Affäre wird – beim Versuch, das Niveau der Bildzeitung noch einmal zu unterbieten – die „Limburger Protz-Affäre“ um den „Prunk-Bau“.  Natürlich geht es auch um das „Lügensystem des Protz-Bischofs“ und um dessen „Palazzo Protzo“.

Man sieht: jedes Wort des Magazins ein markiges, eben ein Mark-Wort!

Ich weiß nicht, was mir mehr zuwider ist: der Bischof, der ohne Rücksicht auf Verluste seinen Bischofsstuhl behalten will – oder dieses Blatt mit seinen primitiven, redaktionell angeordneten Sprachregelungen.

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