Untergrundbischöfe kennt man eigentlich nur aus China. Dort glaubt die Kommunistische Partei tatsächlich, sie habe das Recht, über die Ernennung der katholischen Bischöfe mitzubestimmen. Wer sich widersetzt, muß die Messe im Geheimen feiern – wie einst die ersten Christen in den römischen Katakomben.
Der Limburger Bischof Tebartz-van Elst ist auch ein Untergrundbischof, wenn auch in einem ganz anderen Sinn. Der geologische Untergrund seines neuen Wohn- und Arbeitskomplexes besteht nämlich aus Felsgestein. Aber der Bischof hat (wie man gestern in der F.A.Z. lesen konnte), koste es, was es wolle, darauf bestanden, in diesen Fels ein Untergeschoß einfräsen zu lassen.
Aber damit nicht genug. Jochen Riebel, eines der drei Mitglieder der bischöflichen Vermögensverwaltungsrats, sagte in dem Interview:
Dass jemand in den Felsen ein Untergeschoss einfräsen lässt, das kann ich noch nachvollziehen. Aber dass als weitere Wohnräume des Bischofs unter dieses Untergeschoss noch ein weiteres Geschoss für immense Kosten ausgefräst wird, dafür habe ich kein Verständnis mehr.
Ein Detail, das wahrscheinlich typisch ist für den Bischof (man kann es hier nachlesen):
Ursprünglich sollte der Kranz mit den vier Kerzen in den Wochen vor Weihnachten auf einem schmiedeeisernen Gestell ruhen. Kann der nicht auch von der Decke hängen?, fragte der Bischof. Im Prinzip ja, antworteten die Bauleute, das wird aber teuer, es war halt anders geplant. Ich will aber, antwortete der Bischof. Und so geschah sein Wille, das Dach wurde wieder aufgeschnitten und ein Flaschenzug für den Adventskranz eingebaut.
Die Kosten für die Befestigung des Adventskranzes sollen dadurch von 10.000 auf 100.000 Euro gestiegen sein. Die in den Fels gehauene Zweieinhalb-Zimmer-Wohnung des Bischofs hat übrigens nach Angaben der ZEIT allein schon fast drei Millionen Euro verschlungen, eine „freistehende Wanne“ immerhin noch 15.000 Euro. Er habe eben „in nachhaltiger Weise“ bauen lassen, sagt Tebartz-van Elst jetzt trotzig.
Dieser Bischof wird nicht weichen, er lebt in seiner eigenen Welt, fern aller Wirklichkeit. Man muß ihn aus seinem Amt entfernen, bevor er noch mehr Unheil anrichtet, denn der Schaden – nicht nur im Bistum Limburg, sondern in der ganzen Kirche – ist jetzt schon groß genug.