Erinnern Sie sich noch an „Mehmet“, den kriminellen Serientäter, der schon mit 14 Jahren mehr als 60 Straftaten begangen hatte? Sein eigentlicher Name ist Muhlis Ahri, Jahrgang 1984. Jetzt hat er ein Buch geschrieben („Sie nannten mich Mehmet – Geschichte eines Ghettokindes“), in dem er bitterlich weint. Ja, der kleine Mehmet weint! Das kann man ja verstehen, denn die Deutschen haben sein Leben zerstört – vor allem Günther Beckstein, der bayerische Innenminister, der leider erst nach über 60 Straftaten seine Abschiebung in die Türkei veranlaßte. Beckstein, so der kleine Mehmet, ist „widerlich und krank“.
Haben Sie kein Herz? Sie haben mein Leben zerstört, Herr Beckstein!
Ach, der kleine Mehmet. Ihm ist wirklich übel mitgespielt worden.
Ich hatte eine sehr schwierige Kindheit, dank Herrn Beckstein. Ich bin ein Mensch, ich habe Gefühle.
Seine 60 Opfer hatten vermutlich keine Gefühle.
PS: Das Buch wird im Riva-Verlag erscheinen, an den sich meine Leser vielleicht erinnern werden. In diesem offenbar literarisch sehr ambitionierten Verlag ist nämlich auch die wertvolle Autobiographie meines Lieblingsrappers Bushido erschienen. Und wie bei Bushido hat natürlich auch unser Mehmet einen Ghostwriter: er heißt Christoph Straßer und hat so wichtige Werke wie Pornostern, Sexshop und Harry S. Morgan – der Meister der Pornografie verfaßt. Eine Verlagssprecherin hat übrigens die Erwartung geäußert, daß „der Autor sein Buch in Frankfurt persönlich vorstellen“ könne.
Ja, so steht es wirklich da: der Autor!