Nicht jeder ist betrunken von der „Energiewende“ – das sieht man in Bad Orb, Linsengericht und anderswo

Je mehr Windräder gebaut oder geplant werden, umso geringer wird die Zustimmung zur Merkelschen „Energiewende“. Denn die Zustimmung zu dieser (auch in der praktischen Durchführung völlig mißratenen) Wende gilt immer nur der „Grundsatzentscheidung“. Für sie findet sich nach wie vor eine Mehrheit, weil die Menschen sich von Begriffen wie „natürlich“ oder „nachhaltig“ einlullen lassen. Bei Umfragen, die auch die realen Folgen einbeziehen, sinkt die Zustimmung dramatisch.

Dafür nur zwei Beispiele aus dem hessischen Main-Kinzig-Kreis.

In Linsengericht drängen SPD und Grüne, die seit den letzten Kommunalwahlen zusammen über 15 von 27 Sitzen verfügen, seit längerem darauf, auf dem Gipfel des Franzosenkopfs Windkraftanlagen zu bauen. Sie glaubten wohl, schon aufgrund ihrer Mehrheit leichtes Spiel zu haben – und ließen (unvorsichtigerweise!) die Bürger über den Plan abstimmen. Das Ergebnis: fast 60% waren gegen die Windräder, und das bei einer für solche Umfragen erstaunlichen Beteiligung von etwa zwei Dritteln der Bevölkerung. Die Argumente der Windkraftgegner – Verschandelung der schönen Spessartlandschaft, Waldvernichtung, die Folgen für die Tierwelt und mögliche Gesundheitsgefahren für die Menschen – haben eine große Mehrheit der Bürger überzeugt.

„Die Windkraft“, schreibt die F.A.Z. am 29. August 2013, „spaltet die Gesellschaft im Spessart“. Weiter heißt es:

Die einen wollen offensichtlich schnell viel Geld für ihre Kassen sichern und dabei als vorbildliche Unterstützer der Energiewende gelten, die anderen möchten ihre Stadt- und Landschaftsbilder, Fauna und Flora retten und Gesundheitsrisiken bannen.

Vor allem im Kurstädtchen Bad Orb wächst der Widerstand gegen die Verschandelung der Spessartlandschaft, denn die schöne, unberührte Umgebung ist ein Plus, das für einen Kurort im Wettbewerb immer mehr zählt. Kurgäste kommen ja nicht, um bei jedem Spaziergang im Wald 200 m hohe Betonpfosten zu sehen! Schon heute befindet sich die Hälfte der südhessischen Windräder im Spessart – und das soll erst der Anfang sein. Nach jetzigem Recht können im Main-Kinzig-Kreis noch einmal 699 Windkraftanlagen dazukommen, und wenn Rot-Grün wie beabsichtigt den Regionalplan ändert, könnten es sogar 1.518 Windräder werden – wohlgemerkt: in einem einzigen Landkreis! Das ist eine fast unvorstellbare Zahl, aber auch 700 Windräder würden ausreichen, nicht nur Bad Orb, sondern den ganzen hessischen Spessart ein für allemal zu zerstören.

Daß sich jetzt überall die Menschen im Main-Kinzig-Kreis in Bürgerinitiativen zusammenschließen, um diese noch nie dagewesene Barbarei zu verhindern, ist ein gutes Zeichen.

Ich wünsche der Anti-Windkraft-Bewegung im Spessart Glück und gutes Gelingen!

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1 Antwort zu Nicht jeder ist betrunken von der „Energiewende“ – das sieht man in Bad Orb, Linsengericht und anderswo

  1. s.Braun sagt:

    Ich komm aus dem Linsengericht. Ursprünglich war hier geplant den Flächennutzungsplan großzügig zu umgehen, da es sich hier auch um einen gemeindeeigenen Wald und nicht um Staatforst handelt. Deshalb waren die Herren von den Linsengerichter Grünen, die bei der ersten Infoveranstaltung der Bürgerinitiative zugegen waren, auch der Meinung, daß man das ohne Zustimmung der Bürger durchziehen könnte, da rotgrün die Rathausmehrheit inne hat. Hier kamen dann die ersten Tumulte auf, mit dem Tenor, daß der Wald ALLEN Linsengerichtern gehöre und nicht nur einer kleinen elitären Politikerclique. Wir von der Bürgerinitiative haben zusammen mit CDU und Bürgerliste solange Druck gemacht, bis unser Rathauschef nicht drum herum kam über das Vorhaben abstimmen zu lassen. Wer die Infoabende der Befürworter und Gegner besucht hat, kam automatisch zu dem Schluß, daß es den Befürwortern ausschließlich um den finanziellen Nutzen ging, der sich übrigens im Linsengericht auf 1% des Jahresetats belaufen würde ! Eine verschwindent kleine Summe für die zu erwartende Umweltzerstörung – von den Schädigungen der Einwohner durch Schattenschlag und der permanenten Beschallung mal ganz abgesehen.
    Unser klares Nein wird nun Signalwirkungen auf die restlichen betroffenen Spessartgemeinden haben, die nun ihrerseits ebenfalls Befragungen fordern. Bleibt abschließend zu hoffen, daß unser schöner Naturpark Spessart vom grünen Windkraftwahnsinn verschont bleibt.
    PS: Wer immer noch glaubt, daß Windparks umweltverträglich seien, sollte sich den Soonwald im Hundsrück anschauen, einem ehemaligen Naturpark, dort kann man „wunderbar“ sehen, welche Blüten dieser Unsinn hervorbringt !

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