Das muß man sich auf der Zunge zergehen lassen: eine Schule – es ist die Käthe-Kollwitz-Schule in Offenbach – hat der Bundeswehr die Erlaubnis für eine Werbeveranstaltung auf ihrem Gelände verweigert und bekommt dafür jetzt den mit 1.000 Euro dotierten Aachener Friedenspreis.
Das ist ja auch eine großartige Leistung für den Frieden, die Bundeswehr nicht aufs Schulgelände zu lassen! Wirklich preiswürdig.
Aber in Wirklichkeit ist es nichts anderes als eine Flucht vor dem Diskurs. Lehrer und Schüler hätten sich doch im Unterricht vorbereiten und die Bundewehrvertreter in Grund und Boden argumentieren können. Wollten sie es nicht? Oder konnten sie es nicht? Demokratisch ist eine Diskursverweigerung jedenfalls nicht, und einen „Friedenspreis“ verdient so ein Verhalten erst recht nicht.
Wes Geistes Kinder die Juroren des Aachener Friedenspreises sind, kann man an der (hier zitierten) Laudatio der stellvertretende Vorsitzenden des Vereins Aachener Friedenspreis Tina Terschmitten ablesen:
Die Ehrung wolle den Mut und die Courage von Schülern, Eltern und Lehrern würdigen und ein Signal gegen eine Militarisierung der Gesellschaft setzen. Die Bundeswehr diene längst nicht mehr nur der Verteidigung des Landes, sondern auch der Durchsetzung von Macht-, Rohstoff- und Handelsinteressen.
Da weiß man gleich, woher der Wind weht. Mit Volldampf zurück in die 60er Jahre!
Der Verein bekennt sich in seiner Gründungserklärung übrigens zum „Abbau von Feindbildern“ – und pflegt, wie man sieht, mit großem Aufwand sein eigenes Feindbild, die Bundeswehr.