Ob das Angebot der ägyptischen Führung an die Muslimbrüder, sich an der neuen Regierung zu beteiligen, wirklich ernst gemeint war, weiß man nicht. Daß sie das Angebot zurückweisen würden, war von vornherein zu erwarten.
Das liegt nicht nur an ihrer (verständlichen) Wut über den Verlust der Macht, an die sie sich schon gewöhnt hatten. Es ist liegt vor allen daran, daß Islamisten – ob sie nun fanatisch oder „gemäßigt“ sind – nicht fähig und willens sind, Kompromisse zu machen. Wenn sich eine Gruppe einzig und allein auf die Religion, also auf den Koran und den Propheten stützt, kann sie auch keine Kompromisse eingehen.
Das gilt für die Muslimbrüder genauso wie für die Taliban, mit denen Obama und Karzai jetzt – wider jede Vernunft! – verhandeln wollen. Man muß schon sehr dumm sein, wenn man glaubt, daß solche „Gotteskrieger“ sich je einer Mehrheit unterordnen oder ein Votum gegen sich akzeptieren würden. Auch „gemäßigte“ Islamisten sind nur so lange gemäßigt, wie es die Umstände erfordern. Die Mäßigung ist Teil ihrer taqiyya, einer listigen Verstellung, die ihnen ihre Religion erlaubt.