Die Papstwahl-Berichterstattung im ZDF

So angenehm überraschend die Wahl des argentinischen Papstes war, so unprofessionell war die Liveberichterstattung im ZDF. Daß Peter Frey sich immer wieder kleine Fehler erlaubte, war zwar ungewohnt, denn Frey ist ein wirklich guter, solider Journalist, aber fast nicht auszuhalten war die Bildpräsentation.

Der Bildschirm zeigte zwar auch das Livebild, aber es ging in einem absurden Bildgewusel fast unter: das päpstliche Wappen deckte einen großen Teil des Bildes zu, Frey und seine Gesprächspartner waren oft nur in einem kleinen Ausschnitt zu sehen, aber das ärgerlichste und dümmste war eine ununterbrochen laufende, jede Konzentration störende Laufschrift à la n-tv, nur daß hier nicht Börsenkurse, sondern strunzdumme Twittersprüche z.B. von Oliver Pocher gezeigt wurden („wir haben einen neuen Papst, ich freue mich“, „der Rauch ist weiß“). Alles, was man längst wußte, wurde in Twitter noch einmal wiederholt – auf Kindergartenniveau.

Man muß es ganz deutlich sagen: seit Thomas Bellut Programmdirektor und (seit 2012) Intendant des ZDF ist, sinkt die Qualität des Senders ständig. Gutes wird ins Nachtprogramm verschoben, und alles sonst wird immer seichter: Sport, Shows und Kochsendungen am laufenden Band.

Auch die Übertragung vom Petersplatz sollte wohl „cool“ und jugendlich wirken: aber sie war war einfach nur schlecht.

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