Ein bißchen ist man diese schwermütigen, düsteren Tatort-Folgen leid, in denen alles grau und trist und vor allem ganz furchtbar ernst ist. Da sieht man selbst von den schönsten Städten immer nur Hinterhöfe, Abbruchhäuser, Schrottplätze und Industriegebiete, und alles wird künstlich in kalte Farben getaucht.
Und die Geschichten? Zusätzlich zu den obligatorischen Morden wird alles hineingepackt, was gerade en vogue ist: Menschenhandel, Stasi, Kindesmißbrauch, Islamismus, Umweltverbrechen, Sextourismus. Filmisch geht das fast nie gut, und wenn dann im Drehbuch auch noch der erhobene Zeigefinger dazukommt, bleibt am Ende nur ein schaler Geschmack. Man ärgert sich über die vergeudete Zeit.
Der Tatort aus Münster ist, auch wenn in letzter Zeit manche Folge schwächer war, gerade deshalb so beliebt, weil man dabei lachen kann. Eine Gratwanderung bleibt es – in billigen Klamauk sollte es nicht ausarten.
Der neue Kommissar in Saarbrücken ist natürlich eine reine Kunstfigur, auch die Handlung ist fern jeder Realität – aber : ein Film ist schließlich ein Film und keine langweilige Abbildung der Wirklichkeit. Und dieser von Typ von Kommissar, den Devid Striesow so wunderbar spielt, hat auf jeden Fall genug Potential für weitere Folgen.