Lang lebe Murses I. – der große Pharao der Ägypter!

Nur Stunden nach seiner „Friedensaktion“, mit der er seine Freunde von der Hamas vor der israelischen Bodenoffensive bewahrt hat,  hat sich der ägyptische Präsident in einem unblutigen Staatsstreich zum unumschränkten Herrscher Ägyptens ausgerufen. Die liberalen Ägypter, die sich gerade auf dem Tahrirplatz versammeln, um die Revolution vor den Islamisten zu retten, sind – wie er heute gesagt hat – das Ergebnis einer Verschwörung von „Gegnern im Ausland und einigen Überbleibseln des alten Regimes, die nicht wollen, dass Ägypten auf die Beine kommt“.

So spricht der neue Pharao – und so sprechen sie alle: Putin, Wen Jiabao, Chavez. Immer ist es das „feindliche Ausland“, das für alles verantwortlich ist. Sie selber sind unschuldige Lämmlein und wollen nur das Beste. Auch Islamisten wie Mursi haben es gelernt, Kreide zu fressen und das eigene Volk und die kritischen Beoachter im Ausland in den Schlaf zu singen.

Aber freue Dich nicht zu früh, großer Pharao! Wir werden kein Geld in Dein Land bringen, um Dir die Einführung der Scharia und Deinen Gottesstaat zu finanzieren – so blöd sind wir denn doch nicht. Und auch die USA, an deren Tropf Du finanziell hängst, werden Dir womöglich den Geldhahn zudrehen.

Aber eines muß man sagen: fein ausgedacht hast Du Dir das, großer Pharao – Kompliment! Die liberalen, demokratisch eingestellten Bürger Ägyptens haben Mubarak und sein korruptes Regime unter Einsatz ihres Lebens hinweggefegt (da hat man von Deinen feinen Muslimbrüdern kaum etwas gesehen), aber jetzt willst Du die Ernte einfahren.

Aber eines sage ich Dir, großer Pharao: freue Dich nicht zu früh! Die Geschichte Ägyptens wird nicht mit Dir enden. Wer sich nur auf die bildungsfernen Schichten stützt, kann eine Zeitlang den Pharao geben, aber auf seiner Herrschaft wird kein Segen liegen.

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