Norbert Blüm – der einzige Lichtblick bei Maischberger

Das war wieder die übliche bunte Mischung gestern abend bei Maischberger: eine zum Islam konvertierte Schweizerin in Ganzkörperverschleierung, eine ganz, ganz brave junge Katholikin, dann die frühere Theologieprofessorin Uta Ranke-Heinemann, die mittlerweile den Glauben verloren hat, Frank Elstner, der vor allem da war, um über sein neues Buch zu sprechen, und die Schriftstellerin Karen Duve, die als Beiratsmitglied der neoatheistischen Giordano Bruno-Stiftung das seichte Aufkläricht vertritt, das schon zu Lessings Zeiten obsolet war.

Natürlich stand die Konvertitin im Mittelpunkt, von der nur die Augen zu sehen waren. Wie ein Gespenst saß sie da und stellte sich dumm – oder war sie es? Oder war der ganze Auftritt ein fake? Die totale Verhüllung ist für sie, das sagt sie jedenfalls, ein Zeichen der weiblichen Freiheit, nur in diesem Gehäuse ist sie als Frau sicher. Und die Vielweiberei tut Mann und Frau gut, denn – man höre und staune! – vor Mohammed durfte der Mann noch viel mehr Frauen besitzen, der Prophet habe die Zahl in seiner Weisheit auf vier beschränkt. Und – auch die anderen Gesprächsteilnehmer kamen da aus dem Staunen nicht heraus – jede der vier Frauen habe sogar ein verbrieftes Recht, körperlich befriedigt zu werden. Also Fortschritt, wohin man sieht.

Aber in diesem Narrenhaus gab es auch einen klugen, sympathischen, fast möchte man sagen: einen altersweisen Mann – Norbert Blüm. Er argumentierte wunderbar gelassen und sogar theologisch klüger als Uta Ranke-Heinemann, die ja in solchen Diskussionen gern das „verrückte Huhn“ gibt.

Nur seinetwegen haben wir die Sendung bis zum Ende angesehen.

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