„Precht“ oder: Bitte, bitte, lieber Sloterdijk – komm zurück!

Um Himmels willen – das soll also die Nachfolgesendung des Philosophischen Quartetts sein?

Lächerlich.

Das war kein philosophischer Diskurs, das war einfach nur glatt, seicht, oberflächlich, alles wirkte wie auswendiggelernt. Und der Bestsellerautor hatte tatsächlich, wie Walser es Sloterdijk empfohlen hatte, „den zweiten Hemdknopf geöffnet“ (oder den dritten auch?). Dazu grelle Lampen von oben, eine ständig kreisende Kamera, die Precht immer wieder überlebensgroß ins Bild brachte, als sei sie in ihn verliebt. Grüne Lichtreflexe schoben sich unaufhörlich durchs Bild, und die Beleuchter sorgten für ein fast gespenstisches Licht auf den Gesichtern. Eine peinliche Selbstinszenierung.

Mit einem Wort: da war alles nur vorgegaukelt, es war eine Show. Nichts war echt, nichts war Philosophie. Alles war eigentlich noch viel schlimmer, als ich es erwartet hatte.

Ein Bestsellerautor mag Precht sein, ein Philosoph wird er nie werden.

Lieber Peter Sloterdijk, lieber Rüdiger Safranski, es war so schön, euch beim Formulieren eurer langen und klugen Sätze zuzuhören, und es ist ein Jammer, daß man euch jetzt zwar noch lesen, aber nicht mehr hören kann. Ihr habt eine Lücke hinterlassen, die kaum zu schließen ist.

Von Precht schon gar nicht.

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