Das Verhältnis zwischen Bayern und Griechenland war zumindest seit Anfang des 19. Jahrhunderts immer von einer ganz besonderen Qualität. Ludwig I. zum Beispiel war ein wahrer Philhellene auf dem bayerischen Königsthron. Den griechischen Freiheitskampf gegen die Osmanen, der 1821 begann, unterstützte er großzügig – und nicht mit dem Geld seiner Untertanen, sondern aus seiner Privatschatulle. Einer seiner Söhne, Otto, wurde 1832 der erste König von Griechenland.
Und Söder, der bayerische Finanzminister, der erst durch sein Nockherberg-Double ein bißchen sympathisch wurde?
„An Athen muß ein Exempel statuiert werden“, sagt Söder. Griechenland solle gefälligst spätestens bis zum Jahresende aus der Eurozone verschwinden.
Aber vielleicht wäre es besser, er selbst würde möglichst schnell verschwinden. An seine Stelle könnte dann – falls es denn einen gibt! – ein Politiker treten, der genug historische und kulturelle Bildung hat, um nicht zwergenhaft die ganze Welt auf das kindische Gehabe der Finanzwelt zu reduzieren.