Aleppo

Einer der schönsten Bäume am Mittelmeer ist die Aleppokiefer (Pinus halepensis). Mit ihren frischgrünen weichen Nadeln ist sie, gerade in der heißen Jahreszeit, eine wahre Augenweide (das Bild unten stammt von der Chalkidiki). Und mit ihrem Harz, das kommt noch hinzu, wird in Griechenland der köstliche Retsina gewürzt und haltbar gemacht.

Daß diese Kiefer, die rund ums Mittelmeer zu Hause ist, ausgerechnet Aleppokiefer heißt, liegt daran, daß ihre Erstbeschreibung anhand eines Exemplars aus der Gegend um Aleppo verfaßt wurde. Dort hat sie ein isoliertes Vorkommen.

Aleppo, die alte syrische Stadt, ist auch jetzt wieder in aller Munde. Baschar al Assad hat seinen Soldaten freie Hand gegeben, die Großstadt mit über 2 Millionen Einwohnern mit Artillerie, Hubschraubern und Kampfflugzeugen sturmreif zu schießen. Niemand sollte auch nur den geringsten Zweifel daran haben, daß er dieses Werk vollenden wird. Ganz Syrien soll von „Terroristen“ gesäubert werden, da ist es ihm herzlich gleichgültig, daß Aleppo 2006 „Kulturhauptstadt des Islam“ war und die Altstadt von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt wurde. Auf solche Petitessen nimmt man keine Rücksicht, wenn die Macht und der Reichtum des eigenen Clans auf dem Spiel stehen.

Die Aleppokiefer freilich wird auch diesen Despoten überdauern, der – hoffentlich bald! – vor seinem irdischen Richter stehen wird.

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