Was kann man tun gegen eine „Kultur“ des Hasses und des Todes, wie sie in vielen islamischen Gesellschaften herrscht? Ich weiß es nicht. Aber eines weiß ich: diese ganze Pest des Islamismus, die schon so viele Opfer gefordert hat (die meisten unter den Muslimen selbst!), wäre nicht möglich, wenn es in diesen Gesellschaften eine wirkliche Gleichstellung von Mann und Frau gäbe. Die testosterongeschwängerte Atmosphäre, in der auch die kleinen Kinder schon aufwachsen, ist wohl die Hauptursache für das Gebräu aus Haß und Todessehnsucht und für das ganze martialische Gehabe, aus dem die Männer keinen Ausweg finden.
Und die Frauen?
Das Christentum hat ja auch so seine Probleme mit der Rolle der Frau gehabt. Ich denke an den oft zitierten Satz des Paulus (1 Korinther, 14, 33-34):
Wie es in allen Gemeinden der Heiligen üblich ist, sollen die Frauen in der Versammlung schweigen; es ist ihnen nicht gestattet zu reden.
Das ist nun freilich der Stand im ersten Jahrhundert nach Christi Geburt, und auf Jesus, der immer von Frauen umgeben war, kann sich diese Haltung wirklich nicht berufen. Sie ist eher Ausdruck der patriarchalischen Gesellschaften, wie sie damals überall im Nahen Osten (und natürlich nicht nur dort) vertreten waren. Es hat auch bei uns Jahrhunderte gedauert, bis wir im Gefolge der Aufklärung die Gleichberechtigung der Frau – auch wenn sie in der Praxis noch nicht vollständig durchgesetzt ist – erkämpft haben.
Und im Islam? Da geht es oft noch zu wie vor 2000 Jahren. Auch wenn viele Muslime es nicht mehr hören wollen – ihnen fehlt die Aufklärung, ihnen fehlt der Humanismus. Deshalb finden sie auch keinen Anschluß an die moderne Welt, deshalb gibt es auch kaum Nobelpreisträger aus islamischen Ländern. Wo sind die großen islamischen Musiker und Schriftsteller, wo sind die bildenden Künstler? Selbst die Filmemacher müssen oft um ihr Leben bangen – oder sie drehen lieber gleich im Ausland.
Lesen Sie einmal die Broschüren, die zum Beispiel auf der Buchmesse an den islamischen Verlagsständen ausliegen („Die Wertschätzung der Frau im Islam“ usw.), und die Augen werden Ihnen übergehen vor soviel Dummheit, vor soviel männlich-überheblich durchtränkter Weltsicht. Solange die muslimischen Frauen dagegen nicht aufbegehren, wird sich an der Kultur der Gewalt und des Todes nichts ändern.
Mir kommt da die Lysistrata des Aristophanes in den Sinn – da sind die Frauen in einen Liebesstreik getreten, um die Männer von ihren Kriegsabenteuern abzubringen. Aber das war eine Komödie, und komisch wird der Kampf der muslimischen Frauen sicher nicht werden. Aber er wird kommen müssen.
Make love not war – dieses sympathische Motto aus den 60er Jahren wird irgendwann einmal auch die islamischen Gesellschaften erreichen. Aber bis dahin werden die Muslime mit ihrem rohen Männlichkeitsideal noch viel Unheil anrichten.