Ein Dissenz zwischen der Rheinischen Post und mir

Auf dem Parteitag der Linken im Juni, berichtet die Online-Ausgabe der Rheinischen Post, sei es zwischen Gysi und Lafontaine

zum offenen Dissenz

gekommen. Nun mag es zwischen den beiden zu vielem gekommen sein, aber ganz bestimmt nicht zu einem Dissenz. Dieses Wort gibt es nämlich im Deutschen nicht, auch wenn es auf der selben Seite gleich zweimal auftaucht. Es klingt jedenfalls nach einem lustigen Mischmasch aus Differenz und Dissens.

Haben wir nicht wunderbar sprachschöpferische Journalisten?

PS: Geben Sie einmal bei Google oder Google News das Suchwort „Dissenz“ ein. Falls Sie wie ich an der deutschen Sprache hängen, werden Sie zu Tode erschrecken: Sie bekommen ca. 18.000 Ergebnisse vorgelegt! Die Rheinische Post liebt dieses (Un-) Wort besonders innig, aber man findet auch den Spiegel, den Stern, den Trierischen Volksfreund, die Westfälischen Nachrichten – und sogar die Seite des Deutschlandradio Kultur („Viel Dissenz beim EU-Rußland-Gipfel“).

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