Vom Räuber zum Präsidenten der Ukraine – Genrebilder einer Karriere

Ein spannender zweiseitiger Artikel über den ukrainischen Präsidenten Janukowitsch stand gestern in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung – Sie sollten ihn unbedingt lesen, er ist auch online einzusehen. Und so beginnt er:

Der Präsident der Ukraine lässt die Opposition einsperren. Er weiß, wie das Leben in Haft aussieht. Zwei Mal saß er ein – wegen Raubes und wegen Körperverletzung.

Es ist nicht schlimm, daß er aus einem kriminellen Milieu stammt – das war damals in dem ostukrainischen Kohlerevier, in dem er aufgewachsen ist, offenbar eher der Normalfall. Aber dann kam eine Bilderbuchkarriere in der Partei. 1997 war er schon Gouverneur von Donezk, 2002 Ministerpräsident der Ukraine. Die Dokumente über seine kriminellen Anfänge waren da schon auf wundersame Weise verschwunden. Als sich diese Anfänge aber nicht länger verschweigen ließen, tauchten gefälschte Dokumente auf, die ihn rehabilitieren sollten. Da hatte er schon in der Justiz und in den Archiven seine Seilschaften, die ihn beschützten.

Heute ist er Präsident und schickt seinerseits alle in den Knast, die ihm gefährlich werden könnten – allen voran seine größte Konkurrentin, Julia Timoschenko. Sie ließ er unter fadenscheinigen Vorwänden für sieben Jahre ins Gefängnis stecken und verweigert ihr sogar die ärztliche Betreuung, wie sie in allen zivilisierten Ländern der Welt selbstverständlich ist.

Unter keinen Umständen darf die EU das Assoziierungsabkommen mit der Ukraine unterzeichnen, solange sie von einem solchen „Führer“ regiert wird.

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