Mutti macht den Mindestlohn – oder doch nicht?

Da wacht man morgens vergnügt auf – und liest plötzlich (noch auf nüchternen Magen!), daß Mutti für den Mindestlohn ist. Und man weiß mit einem Mal: wenn das möglich ist, dann ist alles möglich. Dann kann es sein, daß Mutti übermorgen alle Konzerne verstaatlicht und in Deutschland den Sozialismus einführt. Oder den Buddhismus. Oder sonst irgend etwas Verrücktes.

Aber dann liest man ein bißchen weiter und beruhigt sich wieder. Sie will ja gar keinen gesetzlichen Mindestlohn einführen – das sollen die Tarifpartner selbst machen!

Die Lohnuntergrenze wird durch eine Kommission der Tarifpartner festgelegt, die Höhe der Lohnuntergrenze soll sich am Tarifabschluss für Zeitarbeitnehmer orientieren. Wir wollen eine durch die Tarifpartner bestimmte und damit marktwirtschaftlich organisierte Lohnuntergrenze und keinen politischen Mindestlohn.

Na, Gott sei Dank! Jetzt hab ich doch schon gedacht, die vielen Arbeiter, die über vierzig Stunden die Woche arbeiten und davon nicht einmal sich selbst, geschweige denn ihre Familie ernähren können, würden bald dank Mutti so viel Geld verdienen, daß sie womöglich – eine wirklich verwegene Hoffnung! – sogar von ihrem Lohn leben können.

Aber soweit läßt es Mutti nicht kommen.

Wahrscheinlich wollte sie nur Peer und Helmut für ein paar Tage aus den Schlagzeilen verdrängen.

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