Der verbrauchte Papst – müde, lustlos, blutleer

Das ist schon ein besonderes Stück von Meinungsjournalismus, das Frank Ochmann vom Stern da zu Benedikts Wort zum Sonntag abliefert (hier nachzulesen).

Erst einmal sagt er: natürlich sei es dem Papst „nicht vorzuwerfen, dass er inzwischen das 84. Lebensjahr vollendet hat und schon darum manchmal müde und verbraucht wirkt“,  auch ein Papst könne ja nicht aus seiner Haut heraus, und Benedikt XVI. könne natürlich auch nichts dafür, daß er nicht das Charisma, die Ausstrahlung seines Vorgängers habe.

Und dann – wirft ihm Ochmann das alles doch vor. Dem Papst sei „im beinahe regungslosen Gesicht“ die Vorfreude nicht anzumerken gewesen, die ihn „angeblich erfüllt“, und sein Blick war „starr auf den Teleprompter gerichtet“. Aber, so fügt Ochmann hämisch hinzu: „Mit mehr Esprit und Charisma war nicht zu rechnen.“ Der Papst „sinniert“ denn auch nur, liefert eine „blutleere Meditation über die Spuren des Göttlichen“ – und geht nicht auf das ein, was „hierzulande die meisten Menschen umtreibt“.

Sie ahnen schon, was jetzt folgt? Natürlich – der Mißbrauch, die geschiedenen Ehen, die Schwulen!

Und dann kommt dieser Papst daher und redet im Wort zum Sonntag allen Ernstes – von Gott.

Kein Wunder, daß Ochmann tief enttäuscht ist. „Belangloser“, schreibt er, „hätte dieses Wort an die Landsleute kaum ausfallen können.“

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