Firefox: „Früher bekannt als Master-Passwort“

Haben Sie schon einmal nach dem neuesten Firefox-Update in die „Einstellungen“ geschaut? Wo früher vom „Master-Passwort“ die Rede war, heißt es jetzt

Hauptpasswort – Früher bekannt als Master-Passwort.

Der Grund (hier nachzulesen):

Die Verwendung des Begriffs „Master-Passwort“ wird ab Firefox 80 gestrichen. Stattdessen wird nun der Begriff „Hauptpasswort“ in der deutschsprachigen Version verwendet. In der englischsprachigen Fassung ersetzt „Primary Password“ den Begriff „Master Password“. Wie Mozilla mitteilt, soll damit ein Zeichen gegen Rassismus gesetzt werden.

Wie bitte? Die Auslöschung des Wortes „Master“ soll ein „Zeichen gegen Rassismus“ sein? Ja, weil „Master“ als „diskriminierend oder abwertend“ empfunden werden könnte, schreibt Mozilla. Die Verwendung von Begriffen wie „Master“ und „Slave“ stammten aus einer Zeit des Rassismus, und man lehne Begriffe ab, die von „schädlichen Metaphern“ abgeleitet wurden.

Schädliche Metaphern! Hat man schon einmal eine größere Dummheit gehört?

Die „Verletzlichkeit“ (vulnerability) amerikanischer Studenten wird inzwischen so ins Absurde übertrieben, daß man auf viele große Werke der Weltliteratur, ähnlich wie auf Zigarettenschachteln, Warnhinweise klebt: Achtung! Dieses Buch könnte Sie traumatisieren!

Man mag sich gar nicht ausmalen, was für eine Generation da heranwächst, und, noch schlimmer, was für eine Literatur uns dann am Ende bleibt: eine ad usum Delphini gesäuberte, von allen „schädlichen Metaphern“ befreite, auf geistige Kindsköpfe zugeschnittene, monströs zusammengestrichene Literatur, die keinem der ach so „verletzlichen“ und empfindsamen jungen Menschen mehr wehtut.

Gibt es für einen gebildeten Menschen eine grausigere Vorstellung?

PS: Was wird eigentlich aus den „Master-Studiengängen“, wenn Master demächst auch bei uns zu den „schädlichen“, traumatisierenden Wörtern gezählt wird?

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