Nicht Frauenbeauftragte, nein: Sprachbeauftragte brauchen wir!

Aus einem Kommentar in der heutigen F.A.Z. (hier nachzulesen):

Es ist kein Einzelfall, wenn sich in einem Bewerbungsvortrag für eine W3-Professur in Berlin die Frauenbeauftragte in der Besetzungskommission beim Kandidaten danach erkundigt, warum er das generische Geschlecht nutzt und nicht – mit Kürzestpause für das Gendersternchen – den Begriff mit angehängtem „*Innen“. Ob ihm die Unterscheidung vielleicht nicht wichtig sei?

So weit ist es also schon, daß selbsternannte Sprachpolizistinnen über eine Professur mitentscheiden dürfen! Weil sich in der Bevölkerungsmehrheit dieser Unfug nicht durchsetzen läßt, erzwingt man den Gehorsam gegenüber der sprachfeministischen Verelendung unserer Sprache eben auf administrativem Wege. Immer mehr Universitäten, Stadtverwaltungen und Firmen gehen deshalb den Weg des Zwangs: sie sanktionieren und bestrafen jeden, der sich dem lächerlichen gender speak widersetzt. Da sprachliche Eleganz ohnehin kaum mehr gepflegt wird, kommt es zu einer gefährlichen Gewöhnung, und am Ende wird auch die (jetzt noch zögernde) Duden-Redaktion alles absegnen. Eine kleine Minderheit aus dem linken und feministischen Milieu, das keinen Begriff davon hat, was Sprache überhaupt ist, hätte es dann geschafft, aus einer in Jahrtausenden gewachsenen Sprache ein häßliches Gestrüpp aus dummen ideologischen Formeln und lauter „gerechtem“ Unsinn zu machen.

Warum unsere Schriftsteller dazu schweigen und den Kampf gegen die (Sprach-) Dummheit nicht anführen (was ihre verdammte Pflicht wäre!), verstehe, wer will. Sie bleiben wohl lieber in ihrem Elfenbeinturm. Oder haben sie Angst vor der Reaktion des Milieus?

Dabei steht viel auf dem Spiel, viel Größeres und Wichtigeres, als es die paar Sprachdummheiten sind, die man zurecht immer wieder beklagt. Hier wird die Sprache als Ganzes, bis in die Syntax hinein, bis zur Unkenntlichkeit entstellt. Das funktioniert nur, weil ein bestimmtes Milieu die absurde Idee von einer „gerechten Sprache“ teilt und politisch durchsetzt. Und es funktioniert, weil immer mehr Redaktionen in Presse, Funk und Fernsehen diesen Humbug mitmachen.

Deshalb fordere ich, alle Stellen für Gleichstellungs- und Frauenbeauftragte zu streichen und durch Sprachbeauftragte zu ersetzen! Die hätten dann nur eine einzige Aufgabe: alle Entstellungen zu entfernen und der deutschen Sprache wieder zur alten Schönheit zu verhelfen.

Man wird ja noch träumen dürfen.

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