Wenn ich mal groß bin, werde ich transkultureller Trainer für kritische Weißseinsreflexion!

Kennen Sie Peggy Piesche? Nein? Dabei gilt Frau Piesche doch als „eine der bekanntesten Stimmen schwarzer Frauen in Deutschland“! Das behauptet jedenfalls die Wikipedia, der man – nicht in allen Artikeln, aber insgesamt doch immer häufiger – ansieht, daß sie sich inzwischen von einer neutralen Darstellung der Dinge abgekehrt hat, um dem politischen Zeigeist zu frönen.

Auf der Seite der Bundeszentrale für politische Bildung liest man über Peggy Piesche folgendes:

Peggy Piesche, geboren und aufgewachsen in der DDR, ist eine Schwarze deutsche Literatur- und Kulturwissenschaftlerin. Nach langjährigen Lehrtätigkeiten in den Niederlanden (Universität Utrecht) und den USA (Vassar College und Hamilton College / NY), arbeitete sie bis 2016 an der Academy of Advanced African Studies (Universität Bayreuth) mit dem Forschungsschwerpunkt „Zukunftskonzeptionen in Afrika und der Diaspora“.

Ihre Forschungs- und Lehrtätigkeit liegt in den Feldern und jeweiligen Schnittstellen von Black Feminist Studies und Critical Race Studies, Diaspora und Translokalität, Performativität von Erinnerungskulturen (Spatiality and Coloniality of Memories) sowie Whiteness Studies. Sie publizierte zu Rassifizierungen und Schwarzen Images, Kolonialgeschichte und kollektiver Erinnerung sowie Afrofuturismus und Afrikanisch/Diapsorischen Zukunftsentwürfen. Sie ist außerdem transkulturelle Trainerin für kritische Weißseinsreflexion in Wissenschaft, Politik und Gesellschaft.

Wer wissen will, wie aus dem Nichts ein Etwas entsteht, muß nur diesen Lebenslauf lesen. Und wer lernen will, wie schnell aus einer über viele Jahre seriösen, ausgewogen berichtenden Publikation wie den Informationen zur politischen Bildung eine Plattform für linke, grüne und feministische Aktivisten werden kann, der nehme das Heft 342 zur Hand: schon dessen Titel, „Geschlechterdemokratie“, zeigt deutlich, daß hier Wissenschaftlichkeit durch Ideologie und politische Bevormundung ersetzt wird. Das ist umso bedenklicher, als die Informationen zur politischen Bildung, wie auf ihrer Internetseite zu lesen ist, „vorrangig für den politischen Unterricht an Schulen bestimmt“ sind. Der Indoktrination unserer Schüler sind dann, wenn nicht die Lehrer entschieden dagegenarbeiten, keine Grenzen mehr gesetzt.

Wie es früher einen „militärisch-industriellen Komplex“ gab, so gibt es heute einen immer besser vernetzten „links-grün-feministischen Komplex“, der den berüchtigten „Gang durch die Institutionen“ schneller und weit effektiver geschafft hat als die 68er, denen ein ähnlicher Plan nachgesagt wird. Da der neue Komplex mit den Grünen und großen Teilen von SPD und der Linken über einen mächtigen „politischen Arm“ in Städten und Gemeinden, in den Ländern und damit im Bundesrat verfügt und obendrein längst in vielen Medien und Organisationen zu einer dominierenden Kraft geworden ist, kann man jetzt auch bei uns wie in einem Brennglas beobachten, wie der demokratische Diskurs durch vorgefaßte ideologische Positionen ersetzt wird. Wer sich als Andersdenkender den zementierten Vorgaben – etwa zu „Kolonialismus“, „Rassismus“, Straßenumbenennungen und Geschichtsfälschungen jeder Art – widersetzt, hat bei Stellenbesetzungen keine Chance mehr. Schon der Verzicht darauf, in der Bewerbung die feministisch verschandelte Sprache (die schlimmste Form des zeitgenössischen newspeak) zu verwenden, schließt einen Bewerber aus. Es herrscht eine (in den USA übrigens noch viel weiter fortgeschrittene) Einförmigkeit des Geistes, die statt auf Differenzierung und Meinungsstreit auf gesetzten, nicht mehr hinterfragten Vorgaben beruht. Man erträgt andere Meinungen nicht mehr, und wer es wagen sollte, die „kritische Weißseinsreflexion“ für das zu halten, was sie ist, nämlich ein ideologisch und sprachlich aufgeblähtes Nichts, kann sicher sein, daß er zu keiner Podiumsdiskussion mehr eingeladen wird. Solche Fälle sind auch hier, an der Frankfurter Universität, die den Namen Goethes trägt, aktenkundig geworden. Universitätsleitungen knicken auch in Deutschland reihenweise ein, wenn Asta und Studentenschaft mit Blockaden drohen, um einem Andersdenkenden das Rederecht zu verweigern. Es ist eine Entwicklung, die in bedenklicher Weise totalitäre Züge annimmt. Zu den Zuständen in Yale und an anderen US-Universitäten empfehle ich immer wieder das Buch „The Assault on American Excellence“ von Anthony Kronman, der selbst viele Jahre an der Yale Law School gelehrt hat.

Noch ein Wort zum Rassismus. Ausgerechnet die Gruppen, die das Wort „Rasse“ aus allen Texten der Menschheitsgeschichte tilgen wollen, sogar aus unserem altehrwürdigen Grundgesetz, reden selbst von nichts anderem mehr als von Rasse und Hautfarbe:

Black lives matter
Black Feminist Studies
People of colour
Critical Race Studies
Whiteness Studies
Schwarze deutsche Literaturwissenschaftlerin
Rassifizierungen und Schwarze Images
Weißseinsreflexion usw.

Das ist nichts anderes als ein auf den Kopf gestellter, schwarzer Rassismus, der keinen Deut besser und menschenfreundlicher ist als der weiße. Das Ziel der Aufklärung war ein ganz anderes; es ist in der Declaration of Independence (1776) mustergültig formuliert worden:

We hold these truths to be self-evident, that all men are created equal, that they are endowed by their Creator with certain unalienable Rights, that among these are Life, Liberty and the pursuit of Happiness.

Dieses wunderbar ins Wort gesetzte Zeugnis der Aufklärung steht weit und erhaben über jeder seichten Schwarz- und Weißseinsreflexion. Es ist die Formel wahrer Humanität.

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