In einer Online-Petition fordert ein gewisser Felix Sauer die Umbenennung der Offenbacher Bismarckstraße. Sie soll zukünftig nach dem farbigen Fußballspieler Erwin Kostedde („der erste dunkelhäutige deutsche Fußballnationalspieler“) oder dem Rapper Haftbefehl („der bekannteste Offenbacher der letzten 30 Jahre“) benannt werden. Und weiter schreibt er:
Am besten kein weißer, alter Nazimann mehr, sondern gern eine Frau, PoC oder ein*e Tochter/Sohn der Stadt mit Migrationshintergrund.
Die Hoffnung, die ich in solchen Fällen immer hege, daß es sich nämlich um eine Satire handele, wird wieder einmal enttäuscht. Sauer, ein 29jähriger Student (wie lange studiert der schon und was?) und „Aktivist“ (so die Frankfurter Rundschau) meint es ernst. Bismarck sei „für die „Ermordung von Millionen von Menschen mitverantwortlich“.
Was soll man dazu sagen? Soll man darüber nachdenken, wie weit menschliche Dummheit und ideologische Geschichtsklitterung noch gehen kann? Oder sollte man besser fragen, wie einer, der so einen hanebüchenen Unsinn schreibt, das Abitur hat bestehen können? In welchem Bundesland? Unter welchem Geschichtslehrer? An welcher Schule?
Der Kommentar des Oberbürgermeisters (hier nachzulesen):
Oberbürgermeister Felix Schwenke (SPD) sagt, er sei „kein Bismarck-Fan“, könne aber einige seiner Leistungen anerkennen. Für eine Umbenennung brauche es einen „breiten Konsens“ – vor allem, was das historische Urteil angeht. Dazu benötige man den Input einer „fachlich kompetent besetzten historischen Kommission“.
So armselig reagiert also der Oberbürgermeister einer deutschen Großstadt! Es ist nicht zu fassen.