Safranski initiiert und initiiert und initiiert …

Heute abend spricht der SWR-Literaturkritiker Denis Scheck in der Sendung „lesenswert“ (SWR-Fernsehen, 23.15 Uhr) mit Rüdiger Safranski und Anne-Dore Krohn über Höderlin, dessen Geburtstag sich im März zum 250. Mal jährt. Das sollte man sich unbedingt ansehen, denn die Zahl der Sendungen über Sprache und Literatur ist im deutschen Fernsehen recht überschaubar. Man erkennt daran den geringen Wert, der in Deutschland, anders als etwa in Frankreich, der Literatur beigemessen wird. Erst wenn man bei der Programmplanung alle Quiz- und Kochsendungen, die Dauer-Sportübertragungen und dann auch noch die wunderbaren Ratgeber-Reihen mit ihren Amateurtestern im Tagesprogramm untergebracht hat, und wenn dann immer noch ein Sendeplätzchen – vorzugsweise um Mitternacht – frei ist, dann gibt’s ein Häppchen Literatur.

Aber das nur nebenbei. Ich möchte meinen Lesern eigentlich nur einen Satz aus der offiziellen Beschreibung der Hölderlin-Sendung von heute abend vorstellen (hier nachzulesen):

Safranski lebt in Badenweiler und initiiert dort seit 2012 regelmäßig die „Badenweiler Literaturtage“.

Also: daß Safranski die Literaturtage im Jahr 2012 initiiert hat, d.h. daß er damals den Anstoß zu ihnen gegeben hat, ist sicher richtig. Aber daß er sie seither „regelmäßig“ immer weiter initiiert, kann man sich sprachlich und sachlich nicht so recht vorstellen. Aber vielleicht gibt es ja in der SWR-Redaktion jemanden, der Safranski über einen längeren Zeitraum beim fortwährenden Initiieren beobachtet hat. Dann würde ich meine Kritik natürlich mit dem Ausdruck des Bedauerns zurücknehmen.

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