Eigentlich wollte ich auf dem Kalenderblatt von katholisch.de nur etwas über den heiligen Hieronymus erfahren, dessen heute in der Liturgie gedacht wird. Doch dann stolperte ich beim Lesen über einen merkwürdigen Satz. Hieronymus, stand da nämlich (hier nachzulesen), ließ sich
nach einer Reise durch Ägypten in Bethlehem (heute Palästinensische Autonomiegebiete) nieder.
Da bin ich wirklich ratlos. Was soll diese in Klammern gesetzte politisch korrekte Bezeichnung? Warum steht sie da?
Als sich Hieronymus dort niederließ, gehörte Bethlehem nicht zum Palästinensischen Autonomiegebiet, sondern zum Imperium Romanum. Hätten die frühen Christen auch nur im Traum daran gedacht, den Ort deshalb „Bethlehem (heute Römisches Reich)“ zu nennen? Oder, tausend Jahre später, „Bethlehem (heute Osmanisches Reich)“? Oder, noch später, „Bethlehem (britisches Mandatsgebiet)“? Will man da, statt die Heiligkeit des Ortes zu betonen, einen Kotau vor der politischen Realität und damit vor den immer zu einem Zornausbruch bereiten Muslimen machen?
Da, wo es um die politische Gliederung des Nahen Ostens geht, mag man von mir aus auf die palästinensiche Herrschaft über Bethlehem hinweisen. In einem liturgischen Artikel über den Heiligen Hieronymus wirkt das einfach nur peinlich.
Aber von Bischöfen wie Marx und Bedford-Strohm, die in Jerusalem ihr Kreuz verstecken, um nur ja kein Ärgernis zu erregen, erwartet man nichts anderes. Auf Jesus können sie sich dabei nicht berufen – er hat sein ganzes Leben lang Ärgernis erregt.
Und das tut er bis heute. Gottlob.