Windkraftanlagen beleidigen nicht nur das menschliche Auge, sie sind auch eine große Gefahr für unsere Vögel. Die seltenen Großtrappen zum Beispiel, eher plumpe, schwergewichtige Flieger, haben gegen die Rotoren keine Chance. Aber selbst reaktionsschnelle Greifvögel können ihnen oft nur mit Glück entgehen. Viele landen als “Schlagopfer” zerfetzt auf dem Boden. Offenbar gibt es bis heute keine langfristig angelegte, wissenschaftlich gesicherte Statistik über die “Schlagopferrate” (killing rates hat man das im Vietnamkrieg genannt). Man muß sich also mit den aufgesammelten Kadavern, mit Zufallsfunden begnügen.
Die sind freilich schrecklich genug.
Die “Arbeitsgemeinschaft Biologischer Umweltschutz im Kreis Soest” nennt zum Beispiel allein bei den Greifvögeln Rotmilane, Wanderfalken, Uhus und Wiesenweihen als Opfer der Windräder. Die bundesweite Liste der Vogelarten, die immer wieder tot unter den Rotoren dieser “ökologisch korrekten” Energielieferanten aufgefunden werden, müßte jedem Grünen die Schamesröte ins Gesicht treiben. Sie ist hier nachzulesen.
Dabei handelt es sich, wie gesagt, nur um Zufallsfunde. Es ist, wie die Arbeitsgemeinschaft schreibt, “von einer sehr hohen Dunkelziffer auszugehen”.
Und was sagen die Betreiber dazu? In der Fachzeitschrift “neue energie – das magazin für erneuerbare energien” (1/2005) heißt es dazu in einer Zwischenüberschrift:
Einzelne Vögel tot, Art trotzdem gesund.
Natürlich sei der Bambi-Effekt schädlich, meint der Autor Marcus Franken. “Ein totes Tier macht sich nie gut.” Aber insgesamt würden Vögel und Fledermäuse durch die Windräder kaum geschädigt.
Na ja, auch die Kernenergie birgt ja kaum Risiken. Einzelne Menschen verstrahlt, Art trotzdem gesund.