Man kann es nicht oft genug sagen: 55% der AfD-Anhänger haben in einer Umfrage den Satz gutgeheißen, daß die Juden „zuviel Einfluß in der Welt“ hätten. Die Gründung einer offiziellen Vereinigung „Juden in der AfD“, die offenbar bevorsteht, soll also zum einen vom peinlichen Antisemitismus ihrer Anhänger ablenken, zum anderen will die Partei damit ihren Einfluß auf die Rußlanddeutschen, von denen viele AfD wählen, weiter verstärken. Mit jüdischer Kultur und jüdischem Glauben hat dieser primitive Schachzug nun wirklich nichts zu tun, und es ist gut, daß die jüdischen Verbände in Deutschland das deutlich herausgestellt haben.
Leider hat sich noch immer kein deutscher Verlag dazu durchgerungen, einmal Zitate aus den Reden und Artikeln der AfD-Funktionäre umfassend zu sammeln und zu veröffentlichen. Der von der AfD gepflegte Mythos, daß sich in der Partei „besorgte Bürger“ aus „Sorge um ihre Heimat“ zusammengeschlossen hätten, würde sich dann nämlich ganz schnell in Luft auflösen.
Noch viel energischer als gegen den „jüdischen Einfluß in der Welt“ kämpft die AfD gegen die christlichen Kirchen, die sich zurecht den Haßpredigten der AfD entgegenstellen. Sie bekommen etwa von Steffen Reinicke vom Rostocker Kreisvorstand (hier nachzulesen) diese freundliche Mahnung:
Es ist nicht das Blut von Jesus, sondern das Blut der Messeropfer, das ihr täglich sauft.
Höcke spricht von „verlotterten Amtskirchen“ (ausgerechnet Höcke!), und die Empfehlung an alle Mitglieder und Anhänger, „aus diesem Verein“ (gemeint sind die katholische und die evangelische Kirche) auszutreten, kann deutlicher nicht sein.
Ein Christenmensch, das sollte eigentlich jedem klargeworden sein, kann diese Partei, die nur Haß und Häme verbreitet, nicht wählen.
PS: Volker Münz, der sich allen Ernstes „kirchenpolitischer Sprecher der AfD-Bundestagsfraktion“ nennt, meint (hier nachzulesen),
Jesus Christus habe doch von Nächstenliebe gesprochen, nicht aber von Islam- oder Fremdenliebe.
Dem ist nun wirklich nichts mehr hinzuzufügen.