Es ist ein wenig bekanntes Kapitel in der Geschichte der Nazizeit: um an kriegswichtige Metalle zu kommen, haben die NS-Behörden über 100.000 Kirchenglocken gestohlen und eingeschmolzen. Das ging nicht ohne Widerstand ab (hier nachzulesen):
Am 12. Dezember 1941 schrieb Goebbels in sein Tagebuch: „Vor allem die Wegnahme der Glocken hat in einzelnen Gauen zu schweren Verstimmungen geführt“, was er auf die „Hetze der Pfaffen“ zurückführte. Nur kurz darauf berichtete er erneut über „Kräche“ in einigen Gauen infolge der Glockenabnahme. In einigen Orten um Würzburg sei es sogar zu Demonstrationen gekommen.
Trotzdem konnte die Einschmelzung der Glocken für Hitlers Krieg fast nirgends verhindert werden. Am Ende sind nur ca. 10.000 Kirchenglocken der Vernichtung entgangen. Sie lagerten noch auf sog. „Glockenfriedhöfen“, als der Krieg zuende war, viele von ihnen konnten den Gemeinden zurückgegeben werden.