Schlechtes Deutsch im „Spiegel“ und im Duden

Ich zitiere wieder einmal Erdogan, aber diesmal nur der deutschen Sprache wegen. So wird er nämlich im Spiegel zitiert:

Ich höre, dass manche Geschäftsmänner Bestrebungen haben, ihr Vermögen ins Ausland zu schleusen.

„Geschäftsmänner“? Das hätte vor einiger Zeit, als viele Menschen noch ein Gespür für richtiges und gutes Deutsch hatten, niemand gesagt oder geschrieben, und der Lehrer hätte es als Fehler angestrichen.

Selbstverständlich heißt der Plural von Geschäftsmann „Geschäftsleute“ (und nur so). Aber wenn nur genug Menschen falsch schreiben, weil sie es nie besser gelernt haben, dann wird das falsche Wort irgendwann im Duden auftauchen: weil der ja – das ist immer die stereotype Begründung – nur den tatsächlichen Sprachgebrauch abbildet und alles Normative fürchtet, wie der Teufel das Weihwasser. So heißt es also im Duden:

Plural Geschäftsleute, selten: Geschäftsmänner.

Nein, lieber Duden: „Geschäftsmänner“ ist nicht selten, sondern falsch.

Dieser Beitrag wurde unter Fernsehen und Presse, Sprache und Literatur veröffentlicht. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert