Um es gleich vorneweg zu sagen: es geht hier nicht um Erdogan. Es geht um einen Sultan aus Malaysia, den niemand kennt. Er heißt Ibrahim Ismail Ibni Almarhum Sultan Iskandar Al-Haj und ist Herr über den malaysischen Bundesstaat Johor.
Was ist passiert? Da hat in Muar der Betreiber eines Waschsalons vor dem Eingang ein Schild mit der Aufschrift „Nur für Muslime“ aufgestellt. Die Kritik daran verstand er nicht (hier nachzulesen):
Das Aufstellen des Schilds begründete der Mann damit, dass er seinen überwiegend muslimischen Kunden einen Dienst habe erweisen wollen. Sie hätten sich besorgt gezeigt, dass „Unreinheiten“ (najis) in die Wäsche gelangen könnten.
Natürlich: die Ungläubigen sind nämlich nicht nur ungläubig, sondern auch unrein. Nicht auszudenken, wenn ein frommer Muslim seine Wäsche in einer Waschmaschine gewaschen hätte, die vorher von der schmutzigen Wäsche eines Ungläubigen kontaminiert wurde!
Aber der fromme Mann hat die Rechnung ohne seinen Sultan gemacht. Ein paar Auszüge, wie Ibrahim Ismail Ibni Almarhum Sultan Iskandar Al-Haj auf das Schild reagiert hat:
„Dies ist kein Taliban-Staat“, sagte Sultan Ibrahim laut der Zeitung „The Star“. Der Schritt sei „extremistisch“ und widerspreche dem moderaten und toleranten Geist, der in Johor herrsche. Der Regent verlangte, dass sich der Betreiber für seinen Fauxpas entschuldigen möge. „Falls er weiter der Praxis gegen Nicht-Muslime folgt, bin ich der Meinung, er sollte Johor verlassen. Ich schlage vor, er geht mit seinem Geschäft nach Afghanistan.“
Und als der Betreiber sein Schild daraufhin nur leicht umformuliert hatte, wandte sich der Sultan direkt an ihn:
Tu nicht so scheinheilig. Es ist immer noch dasselbe. Der Besitzer sollte sein Gehirn säubern lassen.
Inzwischen ist das Schild verschwunden.
So einen Sultan lob ich mir!