Überall in den USA haben seit Trumps Wahlsieg rechtsextreme Gruppen Zulauf. Jetzt wagen sie sich aus ihren Löchern. Ein weißer Mob aus Neonazis, Antisemiten, Ku-Klux-Klan-Anhängern und Rechtsextremisten hat in Charlottesville in Virginia eine ganze Stadt unsicher gemacht. Einer von ihnen, der 20jährige James Alex Fields, ist mit seinem Wagen mitten in die Gegendemonstranten gerast und hat eine Frau getötet und zahlreiche andere verletzt. Mehrere der Opfer sind noch in kritischem Zustand. Die mit Stöcken und Baseballschlägern bewaffneten Rechtsextremisten riefen „Blut und Boden“, „Heil Trump!“ und „Juden werden uns nicht ersetzen!“ und zeigten den Hitlergruß. Hakenkreuzfahnen waren auch zu sehen.
Und was sagt der Präsident dazu? In seinem Statement direkt aus dem Golfclub von Bedminster, New Jersey, heißt es:
We condemn in the strongest possible terms this egregious display of hatred, bigotry and violence, on many sides. On many sides. It’s been going on for a long time in our country. Not Donald Trump, not Barack Obama. This has been going on for a long, long time.
Gewalt gibt es also seit langer, langer Zeit – und „auf vielen Seiten“, wie er gleich zweimal betont. Schuldige gibt es da nicht, vor allem einen nicht: „not Donald Trump“. Dabei hat er mit Steve Bannon einen prominenten Vertreter der rechtsradikalen „alt-right“-Bewegung ins Weiße Haus geholt.
Trump wäre nicht Trump, wenn er nicht – selbst bei einem so traurigen Anlaß – zu einer weiteren armseligen Selbstbeweihräucherung ansetzen würde (zitiert nach CNN Online):
We have record — just absolute record employment. We have unemployment, the lowest it’s been in almost 17 years. We have companies pouring into our country. Foxconn and car companies, and so many others, they’re coming back to our country. We’re renegotiating trade deals to make them great for our country and great for the American worker. We have so many incredible things happening in our country. So when I watch Charlottesville, to me it’s very, very sad.
So viel Eitelkeit, soviel Gefühllosigkeit macht auch Monate nach Trumps Amtseinführung immer noch sprachlos.