Der türkische „Justizminister“ Bekir Bozdağ, den die Wikipedia allen Ernstes (und völlig wertfrei!) mit der Bezeichnung „türkischer Theologe, Jurist und Politiker“ ehrt, ein Theologe also, ein frommer Mann, der dem Untergang der türkischen Demokratie ein islamisches Mäntelchen umhängt, wollte in Deutschland für die Abschaffung der Demokratie werben.
Für grade einmal 400 Teilnehmer war der Saal in Gaggenau ausgelegt, und wer die Mehrheit der in Deutschland lebenden Türken und ihre Hingabe an den büyük lider Erdogan kennt, kann über solche Zahlen nur lachen. Hier sollte einer deutschen Kleinstadt einmal gezeigt werden, wer das Sagen hat – mit herangekarrten Türken aus ganz Deutschland.
Wer aus einem Land kommt, in dem angeblich „Gastfreundschaft“ und „Respekt“ zu den großen Tugenden zählen (und ich weiß, daß das in großen Teilen der Türkei auch heute noch wirklich so ist!), dem sollte man zeigen, daß es nicht gerade „respektvoll“ ist, sich selbst in ein Nachbarland „einzuladen“, um die dort lebenden Türken für die Todesstrafe und für die Abschaffung aller demokratischen Rechte zu gewinnen.
Wenn Du also, lieber Bekir Bozdağ, als „Justizminister“ des Despoten Erdogan etwas Gutes tun willst, dann sorge dafür, daß der deutsche Journalist Deniz Yücel sofort und ohne Bedingungen aus Deinem Kerker befreit wird.
Willkommen bist Du im übrigen weder in Gaggenau noch sonst irgendwo in Deutschland.