An der Istanbul Lisesi, einem deutsch-türkischen Gymnasium in Istanbul, unterrichten neben den türkischen auch 35 deutsche Lehrer, die übrigens vom deutschen Steuerzahler bezahlt werden. Jetzt hat ihnen die (türkische) Schulleitung – am 4. Advent! – in knappen Worten (hier nachzulesen) und ohne Begründung mitgeteilt, daß
ab sofort nichts mehr über Weihnachtsbräuche und über das christliche Fest im Unterricht mitgeteilt, erarbeitet sowie gesungen wird.
Na, da hat es der großmächtige Sultan uns Christen aber mal so richtig gezeigt …
Keine Frage, daß eine solche Entscheidung in Erdogans Türkei von ganz oben kommt. Schulen wie die Istanbul Lisesi sind ihm bei der Islamisierung nur im Weg.
Daran sieht man freilich eines: was für ein kleiner Geist dieser Erdogan ist.
Und noch etwas sieht man sehr deutlich: was dabei herauskommt, wenn man einem solchem Mann in den Hintern kriecht. Auch jetzt heißt es aus Steinmeiers Ministerium nur, das alles sei „sehr schade“.
Und morgen wird die Kanzlerin bestimmt ihre „Sorge“ zum Ausdruck bringen.
PS: Neuerdings gibt es ein Dementi der Schule, das man nur als „postfaktisch“ bezeichnen kann – genauer gesagt: es ist glatt gelogen. Die deutschen Lehrer hätten das Konzert im deutschen Generalkonsulat selbst abgesagt (was von den Lehrern energisch bestritten wird). Auch sei das Thema Weihnachten nicht sensibel genug behandelt worden. Ja, Schulen, die Kinder zu mündigen, kritischen Bürgern heranziehen, wie es die Istanbul Lisesi tut: das ist das Letzte, was Erdogan will. Und seine fanatischen Anhänger in Deutschland, deren Präsident nicht Gauck, sondern Erdogan heißt, biedern sich ihm in den „sozialen Netzwerken“ wieder einmal als treue Diener (und als Fünfte Kolonne der Türkei in Deutschland) an. Den deutschen Lehrern ist übrigens durch einen türkischen Maulkorberlaß jeder Kontakt mit der Presse verboten worden.